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«Schanga-Fest» — wo sich am meisten der Magen freut!

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Für zwei Tage wurde der Ethnopark im Dorf Yb zum Mekka der finno-ugrischen Gastronomie. Hier trafen sich die Köche, die zu ihrem Schwerpunkt die nationalen Küchen der finno-ugrischen Welt machen. Die Gäste aus Finnland, Ungarn, Karelien, und Mari El verwöhnten die Festbesucher mit ihren Appetit erregenden Spezialitäten. Ich weiβ nicht, wie die anderen, ich habe mich auf das Festival auf nüchternen Magen begeben.

Fünf groβe Zelte luden die Besucher zu einer prächtigen Mahlzeit ein. Die erste Station meiner gastronomischen Tournee galt der finnischen Küche, denn hier zauberte der Chef-Koch Jyrki Tsutsunen (auf dem Foto).

SONY DSCEin sehr netter Mensch! Und was er zubereitet hat, war für den russishen Magen eine Exotik) Ich meine die Sauce aus Nesseln und Creme aus Nadeln (ich denke, ich habe bis jetzt noch den Geschmack des Tannenbaums in meinem Mund))) Aber es hat super geschmeckt!

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Auf dem Foto seht ihr die Sauce aus Nesseln. Die konnte man in einem Butterbrot probieren, das mit Renkefleisch belegt wurde. Die Renke ist ein fleischiger Fisch aus dem Norden der Republik Komi und ist sehr köstlich, besonders gesalzen (auf dem Foto unten).

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Die Spezialität von Jyrki war jedoch die Sahnesuppe aus Lachs. Aber 400 Rubel für das Tellerchen konnte ich mir leider nicht leisten. So habe ich nun das Butterbrot und eine Teigtasche mit Eiercreme probiert. Es war lecker! So sah meine bescheidene Mahlzeit aus))

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Ein bisschen später habe ich das finnische Zelt wieder besucht und diesmal mit dem Ziel den Preiselbeerenbrei mit Creme aus Nadeln zu probieren)

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Das ganze gastronomische Abenteuer mit neuen Genüssen erinnerte mich an etwas ganz gut Bekanntes. Ja! Das war der Geschmack der Natur, des Waldes! So schmeckt das Handvoll Preiselbeeren, die ich auf der Pilzjagd von Zeit zu Zeit sammle, um den Hunger im Wald etwas zu stillen. So riecht es am Ufer des Flusses, wenn wir während unserer Paddeltour etwas Nadelzweige ins Feuer legen, um die Mücken zu verjagen. Das ist der Geschmack der Heimat!

Als zweites besuchte ich das Komi-Zelt. Ich wollte nur einfach fotografieren, aber als ich dieses kulinarische Farbenspiel gesehen habe, lief mir das Wasser im Munde zusammen.

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Ja, die nationale Küche kann auch ästhetisch sein! Alles schlicht — Rentierfleisch, Pilze, Katroffel und Preiselbeeren, aber wie es aufgetischt wurde! Also ich habe mir Frikadellen aus Rentierfleisch auf dem Kartoffelfladen und Kartoffelsalat mit Pilzpotpourri bestellt.

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Als ich das Bestellte bekommen habe, erinnerte ich mich auf das Lied von Udo Lindenberg — «»0-Rhesus-Negativ» — da verzog er sein Gesicht und meinte: «So’n Mist  ausgerechnet diese Sorte vertrag’ ich nicht!» Was war da im Glässchen? Sicher nicht das Blut — Preiselbeerensauce))

SONY DSCFoto: Kartoffelsalat mit Pilzen

Nach solch einer üppigen Mahlzeit viel es mir schon ziemlich schwer, die anderen Küchen kennen zu lernen))) So musste ich mich nur mit Fotos zufriedengeben. Dazu eine Galerie.

Im Park herrschte eine fröhliche Atmosphäre, nach dem Ptinzip — erst das Essen, dann das Spiel) Ich erinnerte mich sofort an den Spruch, den ich noch als Studentin gelernt habe — «Nach dem Essen sollst du ruh’n, oder tausend Schritte tun». So habe ich beides gemacht!

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Eine Chill-out-Zone auf Komi-Art lud zum Verweilen ein. Schönes Wetter und gutes Essen — das ist das Rezept des perfekten Wochenendes. Nach einer kurzen Entspannung ging ich weiter auf die Foto-Safari durch den Park.

Das Fest dauerte zwei Tage und laut der Statistik wurde dort 150 L der fisnnischen Fischsuppe, 10 L Schwarzkohlsuppe, 30 kg von ungarischem Gulasch und 1300 Schangas gegessen. Und noch vieles mehr, was mir sehr schwer fällt aus dem Russischen ins Deutsche zu übersetzen)))