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Faszination Wurzelholz

Schon zum zweiten Mal berühre ich dieses Thema, aber es fasziniert mich wie vor. In der forigen Woche habe ich den Workshop in Wurzelholzschnitzerei besucht und bis jetzt stehe ich unter einem tiefen Eindruck. Es war nicht einfach ein Treffen mit den bekanntesten und den besten Künstlern in der Republik Komi und auch russlandsweit, sondern meine ganz persönliche Bekanntschaft mit Wurzelholz. Wassilij Popov und Oleg Machow sind heute in der Republik Komi als die besten Meister anerkannt, denn das, was sie schaffen, ist ein richtiges Kunstwerk! Der Lachs von Oleg Machow ist so naturgetreu, als ob dieser Fisch in der Wirklichkeit seine Laichstelle in der Petschora sucht.

Foto: «Lachs» mit der Genehmigung des Meisters Oleg Machow

Ich habe gesehen, wie ein Kunstwerk entsteht, wie das rohe, borkige Holzstück seine glatten Formen bekommt. Dazu einige Bilder.

Foto: Mit diesen Instrumenten arbeiten die Meister.

Foto: In ein paar Monaten entsteht aus diesem unbearbeiteten Holz eine Schale.

Foto: So sieht die Baumwucherung aus, wenn sie vom Baum abgenommen wird.

Foto: Und das ist Wurzelholz. Gerade diese rudimentäre Knospen geben dem Kunstwerk eine ungewöhnlichte Textur. Wie diese:

So sieht der geschliffene Holzschnitt aus. Aus diesen Stückchen entstehen bald Kühlschrankmagnete:

So wird gearbeitet:

Eine Frau aus Zuschauern hat versucht zu schnitzen, hat aber ein paar Bewegungen gemacht und aufgegeben. Ja, das ist wirklich eine mühselige Kleinarbeit. Die Meister zeigten ihre Hände voll von Wunden und Schwielen und es ist schwer zu glauben, dass solche zierliche Figuren mit so viel Fleiβ und Geduld entstehen:

Während die Meister sprachen, betrachtete ich seine Werke. Ich hatte eine Möglichkeit die glatte Oberfläche mit meinen Fingern zu betasten, was z.B. in einer Ausstellung verboten ist. Ich habe ein ungewöhnliches Gefühl bekommen, als ob diese kleine Figürchen die Wärme ausstrahlen. Ich weiβ nicht, ist das die Wärme der Natur oder der geschicklichen Meisterhand. Aber es ist so. Ich streichelte sehr lange kleine Entlein und Bärchen, aber diese kleine Eule war besonders niedlich:

Und dieses lustige Pärchen hatte so viel Stimmung:

Die Meister haben auch viel gescherzt. Einer von ihnen, Wassilij Popov, erinnerte sich, wie er auf einer Ausstellung mit W.Putin gesprochen hat.

Es war witzig. Es kam zu ihm ein Staatssicherheit-Mann und sagte, dass der Meister alle seine Instrumente wegmachen soll, denn bald muss Putin die Ausstellung  besichtigen. So blieb Wassilij nur Schleifpapier. Putin sah ihn und interessierte sich dafür, ob die Arbeit wirklich so schwer ist, wie man sagt. Wassilij lächelte, denn er hatte kein Instrument. So hat er Putin das Schleifpapier angeboten und unser Präsident versuchte das Rohstück zu bearbeiten. Natürlich hat alles verstanden und bestaunte die Erzeugnisse aus Wurzelholz und die Geschicklichkeit des Meisters.

Was mich angeht, so hat mich die Arbeit von Oleg Machow fasziniert. Ich habe den Meister um Erlaubnis gefragt, die Fotos von seinen Erzeugnissen in meinem Blog zu zeigen und er hat zugestimmt. So haben auch meine Leser jetzt die Möglichkeit, seine Kunst zu bestaunen.

Hier ist eine Schatulle mit einer Eidechse:

Eine üppige Kröte:

Das andere kann man auf seiner Internet-Seite unter http://kap-suvel.ru/izdeliya-iz-kapa-spisok.html sehen.

Ich möchte noch ein paar Bilder vom Workshop zeigen.

Foto: Diese stolze Eule hat Oleg Machow im Laufe von drei Jahren gemacht.

Bester Laune bin ich dann nach Hause gegangen und in meinem Kopf enstand allmählich ein neuer Blogeintrag. Wie immer, wenn ich besonders begeistert bin!

Frohes Ostern!

Liebe deutschsprachige Leser der Seite!

Frohes Ostern und einen tüchtigen Osterhasen!